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Fotos: Andreas Klein

Der Kreis rheinischer Karnevalisten (KrK) legt Wert darauf, dass man keinen Vorstellabend sondern einen "Rheinischen Abend" veranstaltet ... gut so, denn viel vorzustellen gab es nicht! Die insgesamt 15 Programmnummern waren überwiegend fad und langweilig - oder konnten aufgrund technischer Probleme mit der Saalanlage, die konstant ein lautes Brummen von sich gab und völlig übersteuert war, nur verlieren! Wir versuchen trotzdem, eine Bewertung für alle Gruppen abzugeben ... weisen aber direkt daraufhin, dass wir diese Meinung zum Teil auf frührere Auftritte beziehen (müssen)!

Gleich zu Beginn gab es ein schönes Bild, welches wir Ihnen nicht vorenthalten möchten ... alle Künstler vereint auf der Bühne in der Mülheimer Stadthalle (Foto), die das KrK-Lied intonierten - danach hätte man für die meisten der Musiker die Veranstaltung schon beenden sollen, dann wäre der ein oder andere Reinfall ausgeblieben ...

Jugendtanzcorps "Steinenbrücker Schiffermädchen"

Die "Minis" der Steinenbrücker Schiffermädchen hatten die Aufgabe des "Eisbrechers" übernommen - und holla: Das hat richtig gut geklappt! Die von Uschi Eschbach und Jo Lippok trainierte Truppe bot eine tänzerische und akrobatische Darbietung, die man in Köln selbst bei einigen großen Tanzcorps schmerzlich vermisst! Dass man dabei nicht zwingend Karnevalsmusik spielen muß, zeigte der zweite Tanz - dort "verirrte" man sich musikalisch u. a. in den wilden Westen (Foto), was aber gerade bei diesem Jugendtanzcorps richtig gut ankam! Bei soviel Professionalität scheint wohl auch die Frage des Nachwuchs kein Thema zu sein ... auch wenn die Kleinsten noch ab und an tänzerisch ins Stocken geraten! :)

Ein tolles Jugendtanzcorps, was wir ab sofort hoffentlich öfter in Köln sehen werden ...

Jöckpulver

Aua, was war das denn? Das Duo "Jöckpulver" sollte sich in "Ohrenschmerzen" umbenennen ... passt wirklich besser: Ein nerviger Gesang und einschläfernde Musik - so was soll ein "schönes Krätzchen" sein? Da drehen sich Willi Ostermann und Karl Berbuer nicht nur im Grab herum ... die rotieren mit 100 Sachen! Und hoffentlich hört euch niemals "et Marie-Luise" ... Liedzeilen wie "Freut Euch alle, et Nikuta es do - alle Mann stonn op, die müsse op d´r Klo!" gehören sich einfach nicht - auch wenn es teilweise in vielen Sälen wirklich so abläuft! ;)

Anstatt "Musik mit der Hand" (wofür dann eigentlich die Instrumente?) sollten sich Rudi Boden und Jörg Gerlach überlegen, ob man mit den Händen nicht was sinnvolleres anfangen kann ...

Hans Breuer als "Der kölsche Narr"

Wer kennt nicht Hans Breuer ... der 50 % Anteil des Duetts "Die Breuers - das schrecklich nette Ehepaar" versucht sich in dieser Session erstmals als Redner! Und, wie in der Mainzer Fastnacht üblich, hält er als "Der kölsche Narr" dem Jecken den Spiegel vor und erzählt die Dinge, die sich sonst keiner traut zu sagen ... Beispiele gefällig? Er redet über Top-Stars, die keinen Ton selber spielen und alles von der CD einspielen, über das Kölner Dreigestirn als Pinkelnummer, über die Literaten der Gesellschaften, die sich plötzlich als "Künstlermanager" mit eigener Agentur präsentieren, über die Preise für Sitzungskarten, Getränke und Taxifahrt - und darüber, dass die Toilettenbenutzung im Sartory kostenfrei ist ... dafür aber das Hände waschen richtig ins Geld geht! Selbstverständlich darf auch eine Journalisten-Schelte in seiner Rede nicht fehlen - wer mit den Worten "die Journalisten, die im Foyer stehen und sich dort ihre Meinung über das Programm BILDen" wohl gemeint war? :)

Hans, diese Type und diese Art von Rede war im Kölner Karneval längst überfällig!

Tanzcorps Blau-Weiß Vilkerath

Das Programm war heute sehr "tanz-lastig" ... aber: Die Tanzcorps waren alle die absoluten Top-Granaten! So auch das Tanzcorps "Blau-Weiß Vilkerath" aus Overath-Vilkerath ... im nächsten Jahr feiert man 30-jähriges Bestehen, und wir fragen uns ernsthaft, warum dieses Tanzcorps bislang im Kölner Karneval noch nicht zu den Top-Corps gehört - vielleicht liegt dies ja am Kommandanten, der uns mit seinem Rumgebrülle vorkam wie frisch auf dem Brüllaffenhaus des Kölner Zoos entlaufen! Junge, wenn Du ein Problem hast, geh zur Therapie! Aber die tänzerische und vor allem die akrobatische Leistung der Tänzerinnen und Tänzer war erstklassig und - wie würde ein gewisser Präsident jetzt wieder sagen - "mittelmäßig megageil"!

Tolle Tanzgruppe, tolle Show ... nur dem Kommandanten bitte vor jedem Auftritt Baldrian geben, ja?

Zitsch

Oh weh, wie haben die Bläck Fööss früher mal gesungen: "Do sitt er fies op et Föttche jefalle!" Die Tontechniker von Zitsch hatten alle Hände voll zu tun und versuchten verzweifelt, den Sound im Saal in den Griff zu bekommen ... aber wenn man es mit Kritik-resistenten Saaltechnikern zu tun hat, dann hilft auch kein Bitten und Betteln - dann bleibt der Sound den ganzen Auftritt über schlecht! Die Jungs um Frontmann Frank Stoinski waren nach dem Auftritt fix und alle ... der Gesang war unverständlich verzerrt, die Musik teilweise ohrenbetäubend laut - und der Saal machte dafür dann auch noch die Gruppe verantwortlich! Was den Spätzündern bei der KAJUJA passierte, wurde heute Zitsch zuteil ...

Wir haben die Jungs schon beim METRO-Vorstellnachmittag gehört - und nehmen dann den Auftritt bei der METRO als Grundlage unserer Bewertung! :)

Alfred Wings als "Der Lange"

Im richtigen Leben ist "Der Lange" Alfred Wings Polizist in Eschweiler ... und darüber kann er froh sein, denn mit seinen Auftritten würde er innerhalb kürzester Zeit wegen fehlender Einnahmen verhungern! Seine Geschichten von der Urlaubsreise mit der Familie bringen niemanden wirklich zum Lachen - und das liegt auch daran, dass er seine Witze ziemlich lustlos und gestenarm vorträgt!

Eine Reimrede, wie wir sie in Köln eigentlich nicht brauchen ... langweilig! Daher hier verdiente (aufgerundet!)

Steinenbrücker Schiffermädchen

Frei nach dem Motto "Was die Kleinen können, können wir erst recht!" brachte das Tanzcorps der Steinenbrücker Schiffermädchen den Saal zum Beben! Top-Tänze, hochkarätige Akrobatik (siehe Foto) ... und zwei weibliche Zwillingspäärchen (im Foto unten vor der "Restgruppe" ...) - das gibt´s in Köln (so viel wir wissen!) kein zweites Mal! Beim zweiten Lied, einem Mexiko-Medley u. a. mit "Fiesta Mexicana" und dem "Puppenspieler von Mexiko" räumen die Mädels und Jungs richtig ab ... man war halt nicht umsonst 1999 Europameister und 2000 Vize-Europameister!

Kess Express

Die drei Mädels von "Kess Express" wurden das nächste Opfer der Saalanlage: Grottenschlechter Sound und ein absolut nicht verständlicher Gesang verbieten eigentlich jedwede Bewertung ... aber wir versuchen es trotzdem einmal, auch wenn wir die Gruppe bislang noch nicht live gehört haben! Sollte wir daher nicht mit der ein oder anderen Meinung korrespondieren, bitte wir um Nachsicht ... "Hektik-Müller", Du brauchst also gar nicht erst anrufen! ;)

Anm.: Der Bezug auf "noch nicht live gehört" bezog sich nicht darauf, dass die Gruppe "Kess Express" an diesem Abend nicht live gesungen hätte ... sondern auf die Tatsache, dass wir die Gruppe vorher insgesamt noch nicht gehört hatten! Hier gab es wohl das ein oder andere Mißverständnis - und wir bitten um ENTSCHULDIGUNG! :)

Moped Manni

Ein furioser Auftritt von "Moped Manni": Mit einem kleinen Mini-Motorrad kommt der sympathische Rocker auf die Bühne gebrettert und knattert ein paar Runden um den verdutzten Moderator ... und dann steigt "Moped Manni" von der Maschine! Und legt mit seinen Stories vom Motorrad fahren, von Hartz IV und vom Papstbesuch auf dem Marienfeld einen grandiosen Auftritt auf die Bühne der Mülheimer Stadthalle! Ob der Papst als Rocker im Leder-Ornat oder die Bezeichnung der Schweizer Garde (Leibwache des Papstes ...) als "Ricola-Garde ... wer hat´s erfunden?" - dem kölschen Rede-Rocker glaubt man alles auf´s Wort!

Rede gut, Type gut ... Note

Dīr Jung mit dīr Tröt

Hatte Hans Breuer als "Der kölsche Narr" eben noch über "Trompeter, die nicht blasen können" philosophiert ... kam jetzt ein Meister seines Fachs, der sogar auf zwei Trompeten gleichzeitg (!) Gas geben kann (Foto): Lutz Kniep, ein Top-Musiker - nicht nur im Karneval (ein Tipp: seine Louis Armstrong Show ist genial ...), brachte mit einer Mischung der schönsten kölschen Lieder - darunter u. a. "Rut sin de Ruse" oder "Superjeilezick" - die Mülheimer Stadthalle komplett von den Stühlen! Und als Lutz dann seinen Sohn Lukas, der bereits bei der KAJUJA abgeräumt hatte, auf die Bühne holte, wurde es mucksmäuschenstill im Saal ...

Einer der wenigen Musiker, die Ihr Solo-Instrument - auch live - erstklassig beherrschen! Und er sorgt wenigstens noch selbst für den Nachwuchs ... ;)

Die Peppers

Holla, die Waldfee ... eine reine Mädchen-Showtanzgruppe, die Peppers, bei denen die Hebefiguren und "Flugstunden" genauso funktionieren wie bei den gemischten Tanzgruppen! Die durchweg hübsche Mädels aus dem Westerwald zeigten sich erstmalig dem Kölner Fachpublikum - und wurden begeistert aufgenommen! Seit 1993 gibt es die Gruppe, die eigentlich aus dem Jazz- und New-Dance kommt. Im Karneval präsentieren sie einen gekonnten Mix aus Showtanz, Akrobatik und Cheerleading zu heißen Disco-Klängen!

Für die scharfen Peppers gibt´s heute ausbaubare ... <grins>

"Der Lustige Jo"

Also, ganz ehrlich: Wenn sich jemand "Der Lustige Jo" nennt, dann kann man erwarten, dass er seinem Namen gerecht wird ... aber dieser Redner war nicht nur eine MOGELPACKUNG, sondern dazu auch noch ein dreister Dieb, denn fast alle seine Witze kannten - zumindest die Kölner Jecken - aus den Reden des in diesem Jahr verstorbenen Hans "Botterblömche" Bols ... und damit das klar ist: Wir meinen die Reden der letzten 20 Jahre! Alte Witze, nicht wirklich lustige Witze ... und das soll dann eine Programmnummer sein? Nein, danke! Junge, bleib in Issum!

Wir haben gestern abend ernsthaft diskutiert, ob wir dem "Unlustigen Jo" erstmalig ein viertel Konfetti vergeben sollen ... aber wir machen es anders - er bekommt (seeehhr großzügig aufgerundet!)

Hanna Breuer

Die anderen 50 % von "Die Breuers - das schrecklich nette Ehepaar" präsentierte sich diesesmal auch solo ... mit dem "Wackel-Dackel-Song", einer sehr gewöhnungsbedürftigen Nummer, die man höchstens auf Pfarrsitzungen und in Altenheimen ohne Gefahr für den Programmgestalter auf die Bühne lassen sollte!

De Knollis

Dieter Spies und Albert Terfloth bringen als "De Knollis" in ihren Liedern meistens Anekdötchen us dem richtije Lewwe. Bekannter ist das Lied "He Kölle", die x-te Cover-Version von "Hey Baby" - und das war es dann auch schon! De Knollis sind auf Pfarrsitzungen, in Altenheime oder Vorort-Sälen gut aufgehoben ... aber nicht auf den großen Bühnen wie Sartory, Gürzenich oder KölnArena.

Tanzkorps Rheinflotte e. V.

Und auch hier gilt: Tanzkorps der Spitzenklasse! Tolle Tänze mit viel Akrobatik - und erstmals heute abend wird durchgehend auf kölsche Lieder getanzt! Vielleicht kennt der ein oder andere die Gruppe noch unter dem alten Namen "Rheinkadetten" - aber den gibt es seit Aschermittwoch 2005 nicht mehr, und aus den Kadetten wurde die Flotte ...

Klasse Tanzkorps, die sich auch nicht hinter den großen Namen in Köln verstecken braucht ... daher gibt´s verdiente

Die Giottos

Letzte Nummer ... und schon wieder Tanz! Diesmal aber mit den Giottos , einem reinen Männerballett. Nach anfänglichen Problemen mit der CD (holper, holper ...) und einem "Neustart" brachten die Giottos den Saal mit ihren lustigen Tänzen zu Hits aus den 60 und 70 er Jahren in Stimmung ... egal ob Bill Ramsey´s "Zuckerpuppe", den "Itsy-Bitsy Teenie-Weenie Honolulu-Strand Bikini", "Es gibt kein Bier auf Hawaii", "Liebeskummer lohnt sich nicht, mein Darling", "Sugar Sugar Baby", "My Boy Lollipop" oder den Mix "Jive Connie Jive" von Connie Francis - die Giottos tanzen nicht nur zu allen diesen Songs, sondern erfüllen diese mit kleinen Stories regelrecht zum Leben!

Und wenn dann "Die Rose" auf den Hintern tätowiert ist, dann bekommen die Gittos von uns Ihre Konfettis ...

Unser Fazit zum "Rheinischen Abend" des KrK: Es gab viel Neues zu sehen, darunter wirklich Top-Tanzgruppen ... nur leider haben die immer weniger Auftritte, weil es Cheerleading-Teams mit über 130 Auftritten in der Session geben soll! Die Musikgruppen hatten (fast) alle mit der Technik zu kämpfen - ein Manko, was in den meisten Sälen leider immer häufiger vorkommt. Und im Rednerbereich gab es beim KrK nicht wirklich etwas zu entdecken (außer Hans Breuer vielleicht ...). Ein langer Abend, der sicherlich schöner hätte werden können ... alaaf!