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Zum Auftakt der Karnevalssession 2007 fand ein feierliches Pontifikalamt des Erzbischofs im Kölner Dom mit Kölner Karnevalisten statt. Bei diesem Anlass wurde auf Wunsch des Festkomitees des Kölner Karnevals von 1823 e. V. die Kollekte für einen ganz speziellen, sozialen Nutzen erbeten. Die "Große Kölner K.G. e. V. 1882" hat in ihrem Jubiläumsjahr den Betrag der Domkollekte auf jecke 2222,00 Euro aufgerundete. Diese Gesamtsumme ermöglicht nun in den beginnenden Sommerferien die "therapeutische Segelfahrt" von Patienten der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Unikliniken Köln.

Seit über zehn Jahren mietet der Förderverein der Klinik, die "Stiftung Villa Kunterbunt", ein Schiff auf dem Ijssel-Meer an. Die Finanzierung erfolgt ausschließlich durch Spenden. Auf einem Charter-Segelschiff wachsen unter Anleitung von ärztlichen und sozialpädagogischen Fachkräften eine acht bis zehnköpfige Gruppe Jugendlicher zu einer Crew zusammen. Wortwörtlich wird hier erlebt, was "Mannschaftsgeist" bewirkt, wenn "alle Mann in einem Boot" sitzen. Beispielsweise ermutigt die Gemeinschaft Depressiv-Ängstliche zu expansiverem Verhalten. Daraus erwächst Selbstvertrauen. Unruhig-Aggressive lernen, sich über die Sachzwänge einer Schiffsführung zu disziplinieren. Essgestörte erleben bei der Mahlzeitenzubereitung in der schmalen Kajüte möglicherweise eine Korrektur ihres krankhaften Essverhaltens. Diese schwierige und wichtige Aufgabe zu unterstützen, ist ausdrückliches Ziel des Festkomitees.

Die "Stiftung Villa Kunterbunt" freut sich, dass sie mit der vom Festkomitee vermittelten Domkollekte erneut eine Unterstützung aus Reihen des Karnevals erfährt. Seit Errichtung der "Villa Kunterbunt" ist es gute Tradition, dass Karnevalisten die Anliegen unserer jungen Patienten fördern. Viele Etappen in der fast zwanzigjährigen Geschichte der Universitäts-Kinder- und Jugendpsychiatrie wurden karnevalistisch oder zirzensisch begleitet. So das Richtfest für den Erweiterungsbau mit dem Kölner Kinderdreigestirn, oder zuletzt mit dem Kölner Spielezirkus die Eröffnung des "Treffpunkt Entwicklung", ein Begegnungszentrum für Patienten- und Selbsthilfegruppen. Nicht zuletzt trägt die Klinikschule den Namen des Begründers des Kölner Hänneschen-Theaters: Johann Christoph Winters.

Dank gilt auch dem Kölner Erzbistum und den Verantwortlichen der Hohen Domkirche, die den Aufruf zur Kollekte mit einer Information über die Arbeit mit psychisch kranken Kindern kommunizierte. Auch dieser Kontakt hat Tradition. Patienten-Schüler gestalteten bereits an mehreren Orten des Erzbistums Kunstausstellungen, u. a. die große im Domforum "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein".

In der "Villa Kunterbunt" der Kölner Uniklinik werden psychisch erkrankte Kinder behandelt und unterrichtet. Das Gebäude ist ein Geschenk der Bevölkerung aus der Aktion "Wir helfen" des "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Arbeit wird von der "Stiftung Villa Kunterbunt" unterstützt. Das kindgerechte Architekturensemble auf dem Gelände der Kölner Universitätskliniken wurde ein wichtiger Ort der kinderpsychiatrischen Versorgung. Diese wäre mit allein öffentlichen Mitteln im derzeitigen Umfang nicht möglich.

"Bei allem Engagement im Karneval dürfen wir die nicht vergessen, die unsere Hilfe benötigen", formuliert Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach und ergänzt: "Dies gilt für erkrankte Kinder ganz besonders!"