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Der Präsident der Alte Kölner K.G. "Schnüsse Tring" von 1901 e. V., Dieter Kaspers, verstarb an diesem Wochenende nach schwerer Krankheit. Dieter Kaspers gehörte zu jenen Karnevalsbegeisterten, die immer wieder wichtige Impulse und vielfältige neue Akzente für Köln und den Kölner Karneval setzten. Für dieses langjährige Engagement hatte ihm der Bundespräsident die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung wurde seinerzeit angeregt von Günter Friedsam. Sie wurde unterstützt vom Festkomitee des Kölner Karnevals sowie von Wolfgang Frentzen von der K.G. Treuer Husar, dem Mitglied des Rates der Stadt Köln und Mitglied der K.G. Schnüsse Tring, Alfred Hoffmann sowie Hans Schössler von den Kölner Verkehrsbetrieben.

Seit 1971 war Dieter Kaspers Mitglied in der Alten Kölner Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" und über zehn Jahren deren Präsident. Wer sich ein bisschen im Kölner Karneval auskennt, der weiß, dass die K.G. "Schnüsse Tring" ein Ossendorfer Original ist und dafür bekannt, mit ihren vielfältigen Aktionen und Initiativen das ganze Jahr hindurch das Leben in Ossendorf zu bereichern. Dies stärkt natürlich das "Wir"-Gefühl. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die K.G. "Schnüsse Tring" eine große familiäre Gemeinschaft ist.

Hierzu hat Dieter Kaspers einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet, wobei dank seines tatkräftigen Einsatzes ein großer Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf der Förderung des karnevalistischen Nachwuchses lag. Dies empfand Dieter Kaspers als überaus wichtig. Schließlich ist es für die Zukunft des kölschen Brauchtums wichtig, dass die Jüngsten schon so früh wie möglich an den Karneval herangeführt werden. Glücklicherweise sah dies Dieter Kaspers genauso, denn sein Motto hieß "Die Jugend ist unsere Zukunft".

Aushängeschild der KG Schnüsse Tring sind bekannterweise die Tanzgruppen Kammerkätzchen und Kammerdiener, die seit Jahren über Kölns Bühnen wirbeln und längst ein fester Bestandteil des kölschen Fasteleers sind. Damit dies auch gesichert blieb , organisierte er für die Jugendtanzgruppe gemeinsam mit deren Leiter jedes Jahr eine einwöchige Fahrt in den Herbstferien zur Durchführung eines Trainingslagers.

Darüber hinaus arbeitete Dieter Kaspers seit mehr als 30 Jahren im "Literarischen Komitees des Festkomitees Kölner Karneval" mit. Beinahe täglich war er mehrere Stunden in der Geschäftsstelle anzutreffen und nahm von April bis September jeden Mittwoch an Auswahlgesprächen mit karnevalistischen Nachwuchsrednern und -musikern teil.

Ihm und den anderen Mitgliedern des Literarischen Komitees haben wir es zu verdanken, dass so manches karnevalistische Talent gefunden und vor allem gefördert wurde. Doch nicht nur die Jugend lag ihm am Herzen. Auch für die ältere Generation setzte er sich immer wieder gerne ein und führte für die Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" regelmäßig eine Sitzung im St. Brigida Alten- und Pflegeheim in Köln-Bocklemünd durch. Dieter Kaspers war hier zunächst als Programmgestalter tätig und später als Sitzungspräsident dieser Veranstaltung, bei der die Heimbewohner selbst den "Elferrat" stellten.

Darüber hinaus war er auch beratend für die Gestaltung von Karnevalssitzungen der Kölner Verkehrsbetriebe, der Bundeswehr - die durch ihre Karnevalsveranstaltungen in der Kaserne Butzweiler Hof Bürgernähe dokumentiert - und der Straßenbauer-Innung Köln tätig. Man merkte eben, dass Dieter Kaspers mit Leib und Seele für den Kölner Karneval und für die KG "Schnüsse Tring" lebte. Deshalb setzte er sich auch mit viel Engagement dafür ein, dass das Gedenken an Joseph Roesberg, einen der bedeutendsten Kölner Texter und Komponisten des 19. Jahrhunderts, wach gehalten wurde. Joseph Roesberg hat u.a. das Lied "Et Schnüsse Tring oder eine moderne Dienstmagd" komponiert. Dieses Lied befasst sich ausschließlich mit der selbstbewusste Dienstmagd Katharina Mund aus Ossendorf, die nicht "op de Schnüss", also nicht auf den Mund gefallen war, und damit Namensgeberin der Karnevalsgesellschaft "Schnüsse Tring" ist.

Dieter Kaspers sorgte dafür, dass die Straßenkreuzung Frohnhofstraße/Rochusstraße in Köln Ossendorf den Namen "Joseph-Roesberg-Platz" erhielt. Auf diesem Platz war durch die Karnevalsgesellschaft bereits 1982 der "Schnüsse Tring Brunnen" errichtet und der Stadt Köln geschenkt worden. Auch war es ihm zu verdanken, dass das 1872 auf dem Melaten-Friedhof in Köln errichtete und durch Fliegerbomben im zweiten Weltkrieg stark beschädigte Grabmal des Dichters Roesberg auf der Grundlage von alten Bildern restauriert und auf dem Grab wieder aufgestellt wurde. So kümmerte er sich vor allem darum, die Restaurierung in Höhe von ca. 37.000 DM mit Hilfe von Spenden und aus Mitteln der Karnevalsgesellschaft zu finanzieren.

Der Kölner Karneval trauert mit der Familie und den Angehörigen von Dieter Kaspers.

(Quelle: alaaaf.de)