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Der Rat der Stadt Köln hat auf seiner gestrigen Ratssitzung den Protest des Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V., der K.G. Alt-Köllen vun 1883 e. V. sowie von über 6.000 Bürgern, die mit ihrer Unterschrift für einen Verbleib der Volkssitzung auf dem Kölner Neumarkt Solidarität bekundet hatten, verworfen und mit der Mehrheit von SPD, Grünen und Linkspartei dem weiteren Verbleib der Traditionsveranstaltung auf dem zentralen Innenstadtplatz eine klare Absage erteilt!

Die Ratsmehrheit verlangt, dass die Volkssitzung, deren Erlöse immer wohltätigen Zwecken in Köln zu Gute kam, ab der Session 2008/2009 im Kölner MediaPark ein neues Zuhause finden soll, was aber von der veranstaltenden K.G. Alt-Köllen bereits im Vorfeld nach einer Prüfung wegen "sachlichen Gründen und technischen Bedenken" (wir berichteten) abgelehnt worden war.

Während der hitzigen Debatte zeigten sich vor allem die Politiker der CDU und der FDP auf Seiten der Karnevalisten, während die Übergabe der 6.000 Unterschriften an den SPD-Chef Martin Börschel im Vorfeld der Sitzung auf Seiten der SPD-Fraktion tatenlos verpuffte.

Die Ratssitzung wurde durch eine Abordnung des Festkomitee Kölner Karneval und der K.G. Alt-Köllen beobachtet. Nach dem Aus für die Volkssitzung auf dem Neumarkt verliessen die Karnevalisten sichtlich frustriert die Sitzung. Während der Präsident der K.G. Alt-Köllen, Hans Brocker, und sein Senatspräsident Wolfgang Kaup sich weiterhin kampfbereit zeigten, erklärte Festkomitee-Präsident Markus Ritterbach, dass man ab sofort "nicht mehr mit der Politik sprechen wird, sondern nunmehr Taten folgen lässt" ...

Kommentar der Redaktion:

Die Spaßbremsen der rot-rot-grünen Ratsmehrheit verhinderten mit ihrem Votum gegen die Volkssitzung auf dem Neumarkt gestern eine kölsche Lösung! 3.600 Besucher feiern seit 25 Jahren nunmehr auf dem zentralen Platz in der Kölner City - ohne dass Anwohner und Geschäftsleute, wie auch eine Umfrage des Vereins "City-Marketing" zeigte, sich von den beiden Veranstaltungen gestört fühlten!

Nein, den Grünen geht es um eine "barrierefreie Nutzung des Neumarktes", die laut Aussage der Grünen-Chefin Barbara Moritz durch das Zelt der K.G. Alt-Köllen nicht gewährleistet wäre ... aber: Wenn das Zelt des Circus Roncalli 30 Tage und mehr auf dem Neumarkt steht, dazu ein großer, abgesperrter Eingangsbereich und einige Wagen, die als Garderobe genutzt werden - ja dann ist dies für die Damen und Herren der rot-rot-grünen Ratsmehrheit durchaus akzeptabel! Dass das Zelt der Volkssitzung noch nicht einmal eine Woche steht, wird dabei übersehen ...

Viel schlimmer ist aber unseres Erachtens der Vorschlag von SPD und Grünen, doch am Tag nach der Proklamation des Kölner Dreigestirn auf dem Kölner Neumarkt eine so genannte "Volksproklamation" für bis zu 9.000 Besucher bei kostenfreiem Eintritt durchzuführen! Erstens ist der Platz für einen solchen Besucheransturm gar nicht ausgelegt und zweitens würde dadurch sowohl der ÖPNV als auch der Kfz-Verkehr rund um den Platz zum Erliegen kommen, denn der fließende Übergang von Platzfläche und Straßenbahngleisen bzw. Straße würde hier ansonsten sicherlich für lebensgefährliche Situationen sorgen!

Außerdem müssten die Kosten für eine solche Volksproklamation, wie von SPD und Grünen halbherzig angedacht, ja auch von jemandem getragen werden! Bühne, Programm, Sicherheitspersonal, Müllentsorgung - das alles kostet Geld! Doch wer soll das bezahlen? Die Stadt Köln wird angesichts des klammen Haushaltes sicherlich kein Geld beisteuern, und das Festkomitee Kölner Karneval wird sich sicherlich auch hüten, zumal die Stadt ja sowieso seit Jahrzehnten über Karneval jede Menge Geld (durch erhöhte Steuereinnahmen und durch Knöllchen, z. B. fürs Wildpinkeln) einnimmt - aber bei der Unterstützung des Festkomitees ja bekanntlich "einen Igel in der Tasche" hat!

Unser Vorschlag an die Karnevalsgesellschaften zum friedlichen Protest: Alle Politiker sollten für die kommenden Sessionen von den Listen der Ehrengäste gestrichen werden, solange sie auf den Veranstaltungen nicht zwingend gebraucht werden (wie z. B. der Kölner Oberbürgermeister bei der Proklamation usw.)! Wer als Politiker, gerade auch im Hinblick auf die kommenden Wahlen, sich dem Volk zeigen will, sollte sich dann - wie jeder normale Jeck - eine Karte (zum normalen Preis) kaufen müssen und auch seinen Verzehr selbst bezahlen! Und dann schauen wir mal weiter ... ;)