Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Impressum

Kontaktformular

Wetter für Köln

Fotos: Marc Wendland

Wicky Junggeburth ist neues Ehrenmitglied im Corps á la Suite der EhrenGarde und wurde gleichzeitig vom Chef des Corps Helmut Schmidt mit dem Ehrenkreuz mit Brillanten ausgezeichnet. Als Nachfolger von Joachim Kardinal Meißner ehrte man im Rahmen des Litevkaabends im Hotel Intercontinental einen Mann, der sich wie kaum ein anderer aktueller Künstler um Köln und das Brauchtum verdient gemacht hat.

Wicky Junggeburth tauchte im Jahr 1993 aus dem Nichts auf und war mit einem Male "Prinz Karneval" von Köln. Das ist für sich genommen noch keine Sensation, wenn da nicht das Lied gewesen wäre, das ihn urplötzlich in die kölschen Herzen katapultierte: "Eimol Prinz zo sin in Kölle am Ring". Der kölsche Nerv war getroffen, und fortan ließ ihn die Bühne nicht mehr los. 1994 entschloss sich der Newcomer - natürlich ein kölsches Urgewächs - zur Solokarriere.

Mit seinen frechen Liedern hält Wicky dem etablierten Karneval so manches Mal den Spiegel vor. Bei Wilfried Junggeburth hat man immer das Gefühl, er weiß, wovon er singt! Er hat es verstanden, das kölsche Krätzchen auf den Karnevalsbühnen wiederzubeleben. Ohne aufwendige Technik, einfach nur mit seiner Gitarre "bewaffnet", hat er die leisen Töne - gleich ob aus alten Tagen des kölschen Fasteleers oder aktuell aus eigener Feder - im kölschen Fastelovend wieder salonfähig gemacht.

Die Laudatio auf den Geehrten hielt dessen Freund und langjähriger Weggefährte Bruno Eichel. In stimmungsvollen Worten schilderte er den Werdegang des Jahrhundertprinzen. Gerade in einer Zeit, als sich der Karneval in Köln in schwierigen Zeiten befand - der Sturmzug 1990, der Golfkrieg 1991 und die ausländerfeindlichen Übergriffe Ende 1992 mit der daraus resultierenden "Arsch-huh"-Bewegung - betrat ein Prinz die Bühne der irgendwie anders war.

Am Abend der Proklamation, dem 9.1.1993 herrschte in Köln eine merkwürdige Stimmung. Am Rheinufer demonstrierten mehr als 50.000 Menschen mit einer Lichterkette. Nur im Gürzenich schien alles beim alten. Doch dann kam Wicky Junggeburth mit seinen Mitstreitern. Spätestens als sich der Prinz einen Hocker und die Gitarre schnappte und "Einmol Prinz zo sinn" anstimmte, war der ganze Gürzenich aus dem Häuschen.

Da war plötzlich ein Prinz der nicht auf Prunk und Pomp aus war, sondern einer der herzlich, kölsch und volksnah war und dem die Herzen der Jecken nur so zuflogen. Und es schien seine Bestimmung zu sein. So war es nicht verwunderlich, dass Wicky die Gelegenheit beim Schopfe griff und eine Bühnenkarriere startete. Mittlerweile sind daraus 15 Jahre geworden, in denen Wilfried Junggeburth zu einem der beliebtesten Bühnenkünstler avanciert ist. Bruno Eichel bedankte sich abschließend bei Wicky für die vergangenen 15 Jahre und bat um weitere Jahre mit dem sympathischen Künstler.

Dem Geehrten selbst war die Rührung anzusehen, die sich mit dieser Ehrung einstellte. Für ihn sei dieser Abend ein ähnliches Erlebnis wie seine Proklamation. Klar, dass es sich Wilfried Junggeburth im Anschluß nicht nehmen lies, seinen neuen Freunden einige seiner umwerfend komischen Couplets und die beliebtesten Lieder vorzustellen.

eBay 3...2...1...meins!