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Fotos: Andreas Klein

Bevor der Vizepräsident und Zugleiter des Festkomitee Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, heute den zahlreich erschienenen Pressevertretern die Entwürfe der Festwagen des Kölner Rosenmontagszug 2011 präsentierte, räumte Kuckelkorn mit einigen Gerüchten auf, die in den letzten Tagen durch den Kölner Blätterwald der Printmedien gegeistert waren. So z. B. mit dem Gerücht, dass die Genehmigung des Kölner Rosenmontagszug noch nicht erteilt worden wäre und der Zug daher in Gefahr wäre.

Der Amtsleiter des Kölner Ordnungsamtes, Robert Kilp, war deshalb auch heute in das Karnevalsmuseum gekommen, um Kuckelkorn bei diesem Gerücht und dessen Klarstellung beizustehen. Der Fakt ist, dass der Kölner Rosenmontagszug eine Veranstaltung der Stadt Köln ist, mit deren Durchführung und Finanzierung das Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e. V. betraut wurde. Dabei arbeiten alle beteiligten Stellen bei der Stadt Köln, die Rettungskräfte, die Polizei und das Festkomitee Hand in Hand zusammen. Die Anforderungen nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg haben die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen auch für die Karnevalsumzüge drastisch erhöht; dies betrifft den Kölner Rosenmontagszug aber nur periphär, da die Sicherheitsstandards bei diesem Großereignis schon seit Jahren weit über den Anforderungen der staatlichen Stellen liegen.

Optimierung des Sicherheitskonzeptes

Die verstärkten Anforderungen des Innenministeriums NRW nach den Ereignissen in Duisburg haben dazu gehführt, dass alle Veranstalter von Großveranstaltungen ein abgestimmtes Sicherheitskonzept vorlegen müssen, das zuvor mit allen sicherheitsrelevanten Behörden (Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr etc.) abgestimmt wird. Diese inhaltliche Abstimmung erfolgt für den Kölner Rosenmontagszug ohnehin seit vielen Jahren einvernehmlich und wird numn lediglich durch eine schriftliche Dokumentation bestätigt.

So hat die Zugleitung des Festkomitee Kölner Karneval das entsprechende Konzept bereits dem Ordnungsamt der Stadt Köln vorgelegt. Eine sicherheitsrelevante Änderung hat das Festkomitee bereits im Sommer 2010 vor den Ereignissen in Duisburg auf den Weg gebracht: Ein neues Konzept für den Funk unter allen Beteiligten während des Zuges, das künftig auf einer digitalen Basis umgesetzt wird. Dies hat den wesentlichen Vorteil der geringeren Störanfälligkeit im Funkverkehr. Darüber hinaus beinhaltet der digitale Funk eine klare Funk-Ebenenstruktur, die eine unmissverständliche und eindeutige Kommunikation aller Beteiligten ermöglicht.

Sperrung für Fußgänger auf der Severinstraße

Die Baustellensituation im Bereich der Severeinsbrücke führt in diesem Jahr dazu, dass der Zugweg aus Sicherheitsgründen auf der Severinstraße zwischen den Straßen "An St. Katharinen" und "Löwengasse" mit Beginn der Karnevalszüge am Sonntag, dem 06.03.2011 (Schull- un Veedelszöch), und am Montag, dem 07.03.2011 (Rosenmontagszug), für das Publikum gesperrt sein wird.

Zudem ist die Haltestelle "Severinstraße" nicht zugänglich. Die KVB setzt den Betrieb für beide Fahrtrichtungen an der Haltestelle in der Zeit von 9.00 bis 18.00 Uhr an beiden Tagen (Sonntag, 06.03.2011, und Montag, 07.03.2011) aus. In einer Begehung wurde die örtliche Situation geprüft. Die Zugleitung hat im Einvernehmen mit dem Ordnungsamt, der Polizei und der KVB entschieden, diese Maßnahme im Sinne der Sicherheit insbesondere für die Benutzer der KVB sowie der am Straßenrand stehenden Menschen umzusetzen. Der gesperrte Bereich um die Baustelle östlich beziehungsweise westlich des Zugweges kann über die Straßen "Im Sionstal" bzw. "Tel-Aviv-Straße" umgangen werden.

Bedeutung von LKW entlang des Zugweges

Die LKW entlang des Zugweges haben eine Sicherheitsfunktion und dienen nur in weiter Linie der Möglichkeit einer zusätzlichen Tribüne für jecke Gäste. Das Festkomitee Kölner Karneval setzt mit der Positionierung von LKW entlang des Zugweges eine elementare Sicherheitsbestimmung der städtischen Ordnungsbehörden um. Die eingesetzten LKW dienen insbesondere der Verkehrsführung und -lenkung sowie der Abgrenzung von Rettungswegen und Erste-Hilfe-Zonen. Die Fahrzeuge können in Notfällen schnell bewegt werden und einen Zugang rasch freigeben. Jeder Anbieter, der einen LKW entlang des Zugweges aufstellt, erhält durch das Festkomitee exakte Anweisungen und Vorgaben darüber, wann genau und wo das Fahrzeug aufzustellen und zu welchem Zeitpunkt der Standort unverzüglich zu räumen ist. Zudem ist der Fahrer eines jeden Fahrzeugs angehalten, eine Warnweste zu tragen und sich permanent in der Nähe des Führerhauses aufzuhalten. Zudem sind die Fluchtwege im Rahmen des Sicherheitskonzeptes unter anderem für LKW genauestens festgelegt.

Im Jahr 2004 hatte das Festkomitee noch 1.456,05 lfdm Stellplatz für LKW vergeben, dies entsprach 123 LKW. Im Jahr 2009 wurden lediglich 67 Standflächen für LKW vergeben. Die Gesamtlänge gestellter LKW verminderte sich so auf 703,35 lfdm, dies entspricht einer Reduzierung um 51,69 %. Diese Menge wurde im Jahr 2010 nicht verändert und wird auch im Jahr 2011 nicht überschritten. Kurz gesagt: Jeder noch bestehende LKW hat eine Sicherheitsfunktion und darf lt. den Auflagen der Stadt Köln an das Festkomitee nicht abgebaut werden.

Puute Kaschöttche

"Puute" sind Kinder und "Kaschöttche" ein Aufbewahrungsraum - die karnevalistische Verbindung von beidem sind ganze acht "Puute-Kaschöttche", die das Festkomitee Kölner Karneval im Rosenmontagszug 2011 bereithält.

Die "Puute Kaschöttche" am Zugweg sind abgeschlossene Areale, in denen Kinder aus Kölner Kinderheimen den Zoch besonders sicher erleben können - Kinder, die ansonsten keine Gelegenheit haben, den Rosenmontagszug zu erleben. Dank der großzügigen Unterstützung der RheinEnergie kann das Festkomitee mehreren Einrichtungen die Möglichkeit bieten, jeweils 30 bis 35 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren pro Kaschöttchen unterzubringen.

Mit dabei sind unter anderem eine Schule für sehbehinderte Kinder, die Anna-Freud-Schule (fördert Kinder mit Körperbehinderungen sowie chronischen und psychosomatischen Erkrankungen) sowie der Verein "miteinander leben e. V." (Verein zur Integration körper- und mehrfachbehinderter Kinder).

Die "Puute Kaschöttche" sind 6 m * 6 m große, mit Gittern abgesperrte Bereiche, in denen die Kinder und deren Betreuer ungehindert und geschützt den Rosenmontagszug schauen können. Der Clou sind überdimensionale Clowns mit einer Trichterfunktion: Von den Wagen können die Kamelle gleich dort hinein geworfen werden - so landen die Kamelle direkt bei den Pänz!

Aber nicht nur in den "Puute Kaschöttche" werden behinderte Menschen durch das Festkomitee dabei unterstützt, den Kölner Rosenmontagszug live zu erleben: Der Kartenbus des Festkomitee Kölner Karneval bietet auch wieder kostenlose Karten für den Besuch einer speziellen Tribüne in der Zeughausstraße (gegenüber dem Gebäude des Regierungspräsidenten). Pro Person können dabei maximal zwei Karten abgeholt werden, solange der Vorrat reicht. Einzige Voraussetzung für das kostenlose Ticketangebot ist die Vorlage eines Behindertenausweises.

Und auch in den Rosenmontagszug selbst werden wieder behinderte Menschen integriert. Diese nehmen als Teil der normalen Gruppen der Karnevalsgesellschaften am Rosenmontagszug 2011 teil und werden den Zugweg entweder aus eigener Kraft oder auf einem der zahlreichen Festwagen im Kostüm der jeweiligen Gruppe erleben können.

Die Festwagen des Kölner Rosenmontagszug

Zugleiter Christoph Kuckelkorn erläuterte danach, anschaulich untermalt durch die Entwürfe der Festwagen, die vielfältige Persiflagethemen des Kölner Rosenmontagszug 2011. Ob es sich dabei um lokale, bundesweite oder internationale Themen handelt - das große Team der Grafiker, Wagenbauer und der Zugleitung haben heute einen bunten, bissigen und mit einigen heiklen Themen besetzten Kölner Rosenmontagszug 2011 vorgestellt.

Das Motto "Köln hat was zu beaten!" wird nicht nur im gesprayten Hippie-Beat-Bus des Zugleiters wieder zu finden sein, sondern auch in zwei speziellen Musikwagen, die in Kooperation mit der Rheinischen Musikschule (und deren rund 8.000 Schülern) sowie der Musikhochschule Köln (übrigens der zweitgrößten Musikhochschule Europas) während des Rosenmontagszuges live bespielt werden. Unterstützt wird dieses Projekt durch einen der größten Musikinstrumentehändler in Europa, der Firma Music-Store, die im Mai 2011 ihr neues Gebäude in Köln-Kalk beziehen werden.

Die "Goldenen Jungs" werden ihren diesjährigen Festwagen, ein Piratenschiff, übrigens für eine Kindergruppe räumen und den Kölner Rosenmontagszug 2011 zu Fuß bestreiten. Dies bleibt der Maus, die just am heutigen 4. März ihren 40ten Geburtstag feiert, erspart - und Zugleiter Christoph Kuckelkorn erklärt die Maus auf einem Festwagen direkt zum Prinz Maus I., die zusammen mit der Ente und dem Elefanten ein eigenes Dreigestirn stellt.

Nachdem sich die alternativen Karnevalisten der Kölner Stunksitzung ja jedes Jahr am traditionellen Kölner Karneval verlustieren, dreht Zugleiter Christoph Kuckelkorn den Spieß dieses Jahr einmal um und nimmt mit einem Festwagen die Stunksitzung aufs Korn. Zwei weitere Premieren konnte Kuckelkorn heute ebenfalls verkünden: So wird erstmals ein Festwagen erst nach dem offiziellen Richtfest des Kölner Rosenmontagszug in Angriff genommen, was dazu führt, dass dieser Wagen vorher selbst der mitfahrenden Gesellschaft nicht bekannt sein wird. Kuckelkorn verprach dabei, dass ein brandaktuelles Thema auf diesem Wagen zu sehen sein wird. Welches genau, wisse er selbst heute noch nicht. Und die zweite Premiere wird ein weiterer Persiflagewagen bei einem Traditionskorps, dem "Treuer Husar Köln", sein. Bislang führten lediglich die Roten Funken einen Persiflagewagen in ihrer Gruppe mit, mit dem Treuen Husar wird nun ein weiterer Persiflagewagen in einer Korpsgruppe etabliert.

Vielfältige Themen, so z. B. der Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf (und den Hype um Satellite "Lena", die um die Sonne Stefan Raab kreist ...), Kanzlerin Merkel und Vizekanzler Westerwelle als Mr. Burns und Mr. Smithers aus der US-Zeichentrickserie "Die Simpsons" (auf einem Wagen zum Thema Energiepolitik) sowie je ein Festwagen zum Thema FIFA-Spendenskandal, zur weltweiten Wasserproblematik (in Zusammenarbeit mit Care International) und zum brandheißen Thema Wikileaks machen den Rosenmontagszug 2011 in Köln bissiger, politischer und provokanter als in den Vorjahren.

Und wie in den Vorjahren auch hat Christoph Kuckelkorn fünf Festwagen für die Medien freigegeben, die wir Ihnen nachstehend ausführlich vorstellen wollen:

"Mut zur Kultur"

Karin Beier, die Intendantin des Schauspiel Kölns, hat 2010 mit mutigen Inszenierungen Fachwelt und Publikum begeistert. Angelehnt an das Gemälde "Die Freiheit führt das Volk" vom französischen Maler Eugène Delacroix, das die Pariser Juli-Revolution von 1830 zeigt, ruft Beier zu "Mut zu Kultur" auf. An ihrer Seite die Kölner Bevölkerung als Hänneschen und Bärbelchen sowie ein erschossener Oberbürgermeister Jürgen Roters, der einen Geldsack umklammert.

"Böse Situation"

Der Chef der Kölner Messe heißt Gerald Böse - und befindet sich genau in siner solchen bösen Situation. Es sind extrem hohe Mietzahlungen, die Kölns Messe, und letztendlich die Stadt Köln, für die Messehallen zu leisten hat. Aber es ist kein alleiniges Messe-Problem. Der Blick auf das Buchcover des riesengroßen "Köln-Krimis" lässt ahnen, dass auch andere Teile der Stadt belastet sind.
Geht das noch fair zu?

"Hippodom - Kölle Putzmunter"

Im neuen "Hippodom" des Kölner Zoos sind Flusspferde und Nil-Krokodile in einer neuen Dimension zu sehen. Leider ist dieser Blick etwas getrübt, denn die Filter werden mit den "Hinterlassenschaften" der Flusspferde nicht ganz fertig.
Die jecke Lösung liefert Adrian Spielbauer (11 Jahre). Die tierischen Bewohner übernehmen den Reinigungsdienst selbst. Der Filter ist "driss", aber "Kölle putzmunter".

"EU-Villa Kunterbunt"

In Zeiten, in denen der europäische Verbund durch das Zusammenbrechen des Finanzapparates einzelner beteiligter Nationen ins Wanken geraten ist, können wir uns in Deutschland auf die Stärke von Kohls einstigem "Mädchen" verlassen. Wie einst Pippi Langstrumpf ihr Pferd den kleinen Onkel, stemmt unsere "Pippi" Merkel den europäischen Stier mit spielerischer Gelassenheit. Deutschland ist der größte Nettobeitragszahler der EU und stützt somit die wankende Villa Kunterbunt, deren griechischer Flügel (Akropolis) schon arg ramponiert dasteht. Als Helfer kommt Äffchen Herr Nilsson - Guido Westerwelle - daher. Im Gegensatz zum kraftstrotzenden Auftritt der bezopften Protagonistin wirkt der Einsatz des drahtigen Gespielen jedoch eher etwas hilflos ...

"Das Kamel im Nadelöhr"

Im Nahostkonflikt gibt es kein Vorankommen. Diverse Vermittlungsversuche haben keine Verbesserungen gebracht. Die Konfliktparteien beharren auf ihren jeweiligen Standpunkten. Es scheint, dass entsprechend dem biblischen Zitat "eher ein Kamel durch ein Nadelöhr geht ..." als dass sich in Sachen Friedensprozess eine Wende abzeichnet. Und auch wenn sich der große Bruder Amerika mächtig ins Zeug legt, so scheint das "Kamel" Nahostkonflikt doch störrisch im Öhr festzustecken. Hier wird die Friedenstaube sicherlich noch einige Federn lassen. Man kann nur hoffen, dass sie langfristig nicht auf dem Grill landet.

(Quelle: Mit Material aus einer Pressemitteilung des Festkomitee Kölner Karneval)

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