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Der Kölner Brauerei-Verband e. V. ist sauer: Ohne das man gefragt wurde, hat die Kölner Politik quasi versucht, ein Flaschenverbot an Karneval in aller Stille durch zu setzen. In einem offenen Brief an den Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters sowie an die Ratsfraktionen der Stadt Köln und das Ordnungsamt sowie das Jugendamt der Stadt kritisiert man nun öffentlich das geplante Flaschenverbot an den tollen Tagen. Und man argumentiert, dass das Verbot einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden verursachen und zudem die Bürger entmündigen würde.

Der offene Brief im Original-Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roters,

„Die Stadt will keine Scherbenhaufen“ – so titelte der Kölner Stadt-Anzeiger vom 8. Dezember die Ratsvorlage für das Verkaufsverbot von Glasflaschen in bestimmten Vierteln über Karneval. Was Sie aber auf den Weg bringen, ist ein politischer und wirtschaftlicher Scherbenhaufen für die Stadt. Der Kölner Brauerei Verband spricht sich ausdrücklich gegen die allgemeine Vermüllung der Stadt aus und will dementsprechend keine Scherbenhaufen. Aber anstatt eine vernünftige Lösung zu präsentieren, diktieren Sie mehreren zehntausend Menschen ein Konsumverbot und untersagen freien Bürgern den Kauf von Lebensmitteln, obwohl Sie wissen, dass diese Verordnung auf juristisch wackeligen Füßen steht.

Während Sie stolz sind, dass im Straßenkarneval 40 Tonnen Kamelle auf die Straße geschmissen werden, verfallen Sie nun in blanken Aktionismus. Problemlos schafft es die Abfallwirtschaft den Müll von Kamelle und eine Millionen Zuschauern direkt nach den Karnevalszügen zu entsorgen. Aber bei einer bestimmten Zielgruppe verweigern Sie sich, über Alternativen zum Konsumverbot auch nur nachzudenken. Statt auf Kooperation zu setzen, entmündigen Sie die Bürger. Sie sorgen dafür, dass das Image der lebendigen und feierfreudigen Stadt Köln extrem leidet. Straßenkarneval und Kölschverbot passt nicht zusammen. Der Karneval lebt nicht nur durch den Sitzungssaal sondern gerade durch die Straße. Nicht die Prunksitzung wird in aller Welt gezeigt, sondern die Bilder des Rosenmontagszugs. Das haben Sie im Ansatz auch erkannt. Denn tatsächlich wollen Sie den Konsum von Flaschengetränken während der Karnevalszüge freigeben. Das begrüßen wir ebenso wie die Jecken, zeigt aber auch, dass Ihr Verordnungsentwurf nicht durchdacht ist.

Gerne hätten wir unsere Ideen mit eingebracht. Stattdessen haben wir erst aus den Medien vor der Ausarbeitung der Ratsvorlage erfahren. Auch ein mittlerweile erfolgtes Gespräch mit den Verantwortlichen in der Verwaltung führte lediglich zur Präsentation der Ergebnisse. Eine konstruktive Mitarbeit der betroffenen Kölner Brauwirtschaft war nicht erwünscht. Wir haben Ihnen angeboten, dass wir Rückgabestationen subventionieren. Denn leere Pfandflaschen werden aufgrund des Andrangs an den Verkaufsstellen nicht eingelöst. So können wir das Abstellen von leeren Flaschen im öffentlichen Raum entgegenwirken und erfassen auch Flaschen, die von zu Hause mitgebracht werden.

Wir fordern Sie auf, über sinnvolle Alternativen nachzudenken, die das Problem adäquat und sinnvoll aufgreifen. Verbote führen nicht zum gewünschten Ergebnis. Hochprozentige Spirituosen werden dann verstärkt konsumiert, da praktikable Gebinde einfacher und verdeckt transportiert werden könnten. Somit wird gerade die junge Zielgruppe zum Konsum dieser Alkoholika animiert. Initiativen wie „Keine Kurzen für Kurze“ werden so konterkariert. Die verhältnismäßig geringe Zahl von Schnittverletzungen rechtfertigt einen so gravierenden Eingriff in die Wirtschaft und Handlungsfreiheit der Innenstadtbewohner nicht.

Und wieder möchten wir Ihre Meinung dazu wissen:

Sind Sie auch für ein Flaschenverbot an den tollen Tagen?

Ja! Ich könnte auch mit Dosenbier klarkommen.
Nein! Bier schmeckt nur aus der Flasche gut!
Mir egal! Ich trinke an Karneval kein Bier!

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