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Foto: Andreas Klein

Was zuerst nur eine Betriebsprüfung war, ist nun ein Fall für die Steuerfahnung: Wie die BILD Köln heute berichtet, soll die Kölner Funken-Artillerie von 1870 e. V. - besser bekannt als die Blauen Funken - 190.000,00 € Umsatzsteuer (inkl. Zinsen) für die Jahre 1994 bis 2000 nachzahlen. Und der Sachverhalt, der dieser Forderung zu Grunde liegt, läßt ALLE Gesellschaften aufhorchen ...

Die Blauen Funken hätten für jedes Glas Wasser an auftretende Künstler, jeden verliehenen Orden und jede Ehrenkarte Name und Anschrift des Empfängers notieren und bei der Steuer einreichen müssen. Es geht aber nicht nur darum: Offenbar fehlen auch Belege für Auftritte des aktiven Korps! Und für diese Mißstände müssen die Blauen Funken nun rund 27.000 € pro Jahr für den Zeitraum von sieben Jahren an das Finanzamt nachzahlen.

Die Steuerfahnder haben ganze Arbeit geleistet: Neben dem Funkenturm wurden auch die Privatwohnungen und Büros von Präsident Fro Kuckelkorn, Schatzmeister Gert Schlatmann und Kommandant Udo Windheuser durchsucht. Gegen Präsident Kuckelkorn und Schatzmeister Schlatmann laufen wegen der Steuersache sogar Ermittlungsverfahren!

Nach Aussage von Funken-Vize Ewald Kappes haben die Blauen Funken aber keine finanziellen Probleme durch die Nachforderung: "Wir müssen aber sehen, wie wir das machen. Entweder über einen Kredit oder einen Mitglieder-Obolus."

Eines kann man den Blauen Funken - im Gegensatz zu manch anderer Gesellschaft - aber nicht nachsagen: Eine schlechte Kommunikation untereinander ... die Mitglieder der Blauen Funken wurden am Dienstag abend im Senats-Hotel bereits über die Probleme mit der Steuer informiert!

Bleibt abzuwarten, wann die Steuerfahnder sich die nächste Karnevalsgesellschaft vornehmen ... und wann die erste Gesellschaft deswegen Insolvenz anmelden muss!

Kommentar der Redaktion:

Der Kölner Karneval ist unbestritten ein Millionengeschäft: Eintrittsgelder, Getränkeumsätze, Gagen - auf alles wird Steuer gezahlt! Wenn aber jetzt einige kleinere Gesellschaften demnächst durch diese aberwitzigen Nachforderungen die Segel streichen müssen, werden auch die Umsätze geringer ... und folglich gehen auch die Steuereinnahmen zurück!

Und es gibt wirklich wichtigere Steuer-Themen als ein Schluck Wasser auf Kölner Bühnen, eine Ehrenkarte für verdiente Personen oder ein Stück Metall um den Hals, dass sowieso nur Nackenschäden verursacht!

Aber es ist ja Wahlkampf - mal schauen, ob das Thema für SPD, CDU und Konsorten in Köln vielleicht noch ein Wahlkampfthema wird! Unser Vorschlag: Gerhard Schröder wird Prinz Karneval, Angela Merkel wird Bauer und Guido Westerwelle die Jungfrau ... und die gesamte Mehrwertsteuer, die in der Session 2005/2006 anfällt, müssen dann Gregor Gysi und Oskar Lafontaine bezahlen, der dafür seine Protz-Villa verkaufen muss! Alaaf! ;)