21.02.: Polizei-Bilanz Rosenmontag 2012: positiv

Die diesjährigen Rosenmontagsumzüge in Köln und Leverkusen sind bei hohen Teilnehmer- und Besucherzahlen weitgehend störungsfrei verlaufen. Bei sonnigem Karnevalswetter war die Polizei mit ausreichend starken Kräften sichtbar präsent, um die Sicherheit der Zugteilnehmer und Hunderttausenden Schaulustigen zu gewährleisten.

Vorbildlich war bereits das Anreiseverhalten der Närrinnen und Narren, die überwiegend mit Bus und Bahn zur Kölner Innenstadt gelangten. Demzufolge kam es trotz der dortigen, umfangreichen Sperrmaßnahmen rund um den Zugweg nur zu geringfügigen Verkehrsstörungen.

Mehrfach wurden die eingesetzten Kräfte allerdings auch auf Einzelpersonen und Personengruppen aufmerksam, die - ihrem Verhalten nach zu urteilen - nicht auf friedliches Feiern, sondern viel mehr auf Krawall aus waren. So zum Beispiel während des Zugverlaufs am Karl-Berbuer-Platz in der Altstadt. Dort hielten sich cirka 30 polizeibekannte und alkoholisierte Fußball-Rowdys auf, die benachbarte Karnevalisten provozierten. Polizisten sprachen die Personengruppe konsequent an und behielten sie anschließend im Auge. So konnte die Lage nicht eskalieren. Einem später gegen die Gruppe ausgesprochenen Platzverweis kamen die Männer dann auch nach.

Gegen 16.20 Uhr kam es an der Hohe Straße zu einem tragischen Verkehrsunfall. Eine Kölnbesucherin (63) hatte dort von einem Hauseingang aus den vorbeiziehenden Zug beobachtet. Plötzlich löste sich die Seniorin aus der Personengruppe, um sich unvorsichtigerweise im Bereich einer stehengebliebenen Reitergruppe nach "Kamelle" zu bücken. Eines der Pferde trat sodann mit dem Huf gegen den Kopf der Frau. Diese erlitt schwere Verletzungen und musste im Rettungswagen in eine Klinik gefahren werden, wo sie stationär verbleiben muss. Darüberhinaus erlitten sieben Personen leichte Verletzungen.

Drei Kinder, die den Anschluss an ihre Eltern verloren hatten, wurden den Erziehungsberechtigten von der Polizei wieder zugeführt. Ein viertes Kind wurde in die Obhut eines städtischen Kinderheims übergeben.

Nach der Zugauflösung gegen 18.15 Uhr verlagerte sich der Schwerpunkt des karnevalistischen Geschehens wie bereits in den Vorjahren in Richtung Zülpicher Viertel und Altstadt. Entsprechend wurden auch die Kräfte der Bereitschaftspolizei verlagert.

Überwiegend im Zusammenhang mit Schlägereien wurden während des Einsatzes bis Mitternacht 15 Personen festgenommen, 25 Personen mussten in Gewahrsam genommen werden. 66 Platzverweise wurden erteilt. Die Polizei fertigte 34 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten. 14 Taschendiebstähle wurden aufgenommen.

Im Vergleich zu den Vorjahren stellten die eingesetzten Kräfte eine insgesamt geringere Gewaltbereitschaft fest.

Auch der Rosenmontagszug in Leverkusen-Opladen verlief ausgelassen, jedoch überwiegend störungsfrei. Zuvor allerdings musste die Polizei zahlreiche Gefährderansprachen im Bereich Marktplatz und Fußgängerzone durchführen. Dort hatten sich zeitweise bis zu 500 alkoholisierte Jugendliche versammelt.

Während des Einsatzes wurden 16 Platzverweise erteilt. Die eingesetzten Beamten legten vier Strafanzeigen vor. Davon zwei nach Schlägereien, eine wegen einer Sachbeschädigung sowie die Vierte wegen eines Drogendelikts.

Negativ aufgefallen sind in diesem Jahr leider vermehrt alkoholisierte Kinder und Jugendliche. So musste unter anderem eine stark angetrunkene 14-Jährige in die Obhut ihrer Eltern übergeben werden.

Insgesamt jedoch konnten sich die eingesetzten Beamten über einen weitgehend friedlichen Verlauf freuen.

Bundespolizei in Köln bilanziert positiven Rosenmontagsverlauf

Der diesjährige Rosenmontag verlief aus Sicht der Kölner Bundespolizei wie das Jahr zuvor auch friedlich und ohne besondere Vorkommnisse. Etwa 350.000 Jecken nutzten die Bahn zur An- und Abreise, welche störungsfrei und ruhig verliefen.

"Wir verzeichnen insgesamt einen friedlichen und harmonischen Ablauf am Rosenmontag", so Herr Polizeidirektor Helge Scharfscheer, Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Köln.