Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Impressum

Kontaktformular

Wetter für Köln

Eine nicht ausverkaufte Sitzung im Kristallsaal am 29. Januar 2010 bei der Kölner Narren-Zunft? Ja, das gibt es im Zeichen einer wirtschaftlichen Flaute. Die Gäste, die da waren, erwiesen sich aber einmal mehr als ein absolutes Superpublikum, so dass man den Eindruck hatte, es wären weit über 2000 Jecke da. Vom ersten Moment an herrschte ausgelassene Stimmung als das prächtige Corps der Bürgergarde Blau Gold mit Regimentskapelle und Tanzpaar einzog. 1230 Besucher sangen den Gardetanz "Adieu mein kleiner Gardeoffizier…" mit und halfen einem leicht nervösen Bannerhär über eine anfängliche Nervosität.

Danach ging mit Brings "Halleluja" und vielen ihrer alten rockigen Nummern wie "Supergeile Zick" und "Po…, kaate, danze, dat kannst de" regelrecht die Post ab, so dass nach einigen Zugaben schon die erste Rakete fällig wurde.

Jetzt schilderte Tino vom Taxi (Foto) zur Begeisterung des Publikums ausführlich eine Taxifahrt quer durch unsere Vaterstadt mit einem amerikanischen Fahrtgast namens Obama. Kölns Dauerbaustellen eigneten sich vorzüglich für eine Opernarie, der kölsche Großmufti Meisner fand als Rache Gottes für Kölns sündiges Leben ebenso Erwähnung wie der Muezzin der neuen Moschee. Tino wurde für seinen wiederum großartigen Vortrag unter dem Jubel der Anwesenden mit der zweiten Rakete bedacht.

Die Pänz der Narren-Zunft waren dran! Nach dem Narrenzunft-Marsch waren "Wicki" von den Kleinen, "Celebration" und "Wir spielen Cowboy und Indianer" Tänze, die zum Mitmachen und Mitsingen einluden. Ein großer Erfolg für die Kinder- und Jugendtanzgruppe der Kölner Narren-Zunft!

Dann kam schon der Kölsche Schutzmann Jupp Menth, der mit seiner urig kölschen Typenrede für stehende Ovationen sorgte. Auch er kam um einige Zugaben nicht drum herum. So erlebte ein rundum zufriedenes Publikum den Schluss der ersten Abteilung.

Pünktlich nach der Pause traten die Paveier vor noch halbleerem Saal auf: "Im Anfang haben wir immer vor leeren Sälen gespielt; heute spielen wir die Säle voll!" So war´s denn auch. Nach den ersten Takten von "Dat kriege mer schon widder hin.." und der Erkenntnis, wer da auf der Bühne stand, füllte sich der Saal rasend schnell mit einem wahnsinnig mitgehendem Publikum. Als dann am Schluss mit der letzten Zugabe "Heute feiern wir mit der ganzen Welt" und "Hurra wir leben noch" die nächste Rakete verlangt wurde, hatten sich das die Paveier mit Recht verdient.

Natürlich gab auch das Dreigestirn mit Prinz Markus I., Bauer Hubert und Jungfrau Martina die Ehre ihres Besuches. Nach über 250 anstrengenden Auftritten bis zu diesem Tag konnten sie mit ihrem Lied "Mir sin stolz, mir sin vun echtem kölschen Holz" bei einem dankbaren Publikum für Stimmung sorgen.

Zu später Stunde folgte Guido Cantz, der Vergnügliches über die Umstände seiner Hochzeit und seines jungen Ehelebens zu berichten wusste. Dabei gelang es ihm vorzüglich, die Kapelle, einzelne Besucher und den Elferrat in seine Gags einzubeziehen. Seine frechen Sprüche zu Politikern und den Ehen bzw. Schwangerschaften von Prominenten fanden dabei fröhliche Lacher. Respekt, wie Guido kurz vor Mitternacht die Jecken im Griff hatte.

Et fussisch Julche – mit Fumm, Können, kölschen Liedern und Charme. Auch sehr gut! Akrobatisch, einmalig, eine Augenweide danach noch Sr. Tollität Luftflotte. Besser geht es wohl nicht! Dann ein Loch im Programm – Glatteis in Köln!

Als Bannerhär will man nicht immer. Man kann auch nicht immer gleich? Aber jetzt musste er dann doch, obwohl er vorher verkündet hatte: "Heute nicht!" Mit viel Gefühl und vielen im Saal, die dahin schmolzen, zu Michael Holms "Tränen lügen nicht" das Lied der Kölner Narren-Zunft! Die wunderschönste Überbrückung eines Lochs!

Die nächste und letzte Nummer! De Räuber stürzten in den Saal und sorgten gegen 1.45 Uhr mit einem geradezu phantastischen und immer wieder verlängerten Auftritt für den krönenden Abschluss eines kaum zu überbietenden Abends, der im Foyer noch bis in den frühen Morgen ging.

Dann herrschte in Köln immer noch Glatteis mit Schneefällen. Tino mit seinem Taxi hat jetzt hundertfach gefehlt.

(Text: Otto Küpper, Kölner Narren-Zunft)

www.sixt.de