Fotos: Andreas Klein
Zum "1. Mötzestammdesch" traf sich heute die III. Schwadron (Reiterschwadron) des Reiter-Korps Jan von Werth im Brauhaus Schreckenskammer im "St. Ursula"-Viertel. Doch: Was genau ist ein "Mötzestammdesch"? Ganz einfach: Die Reiterschwadron hat immer am ersten Freitag des Monats ihren Stammtisch-Tag. Und dieser fiel in dieser Session ausgerechnet auf den Freitag nach Neujahr - und da musste man sich halt was Außergewöhnliches überlegen, wie Hans-Peter Fries, der Reiterschwadronsführer, erklärte.
Also kam man auf die Idee, an diesem Abend die Mitglieder der Reiterschwadron in den Gesellschaftsmützen der Gesellschaften erscheinen zu lassen, wo die Reiter sonst noch so Mitglied sind ... in Refrath, Kerpen, Pulheim, oder auch in anderen Kölner Gesellschaften. Tja, und die, die halt "nur" im Reiterkorps Mitglied sind, sollten eben eine andere Kopfbedeckung wählen. So wurden dann auch Polizeimützen, Damenhüte (!) oder eine Schlafmütze gesichtet.
Für Reiterschwadronsführer Hans-Peter Fries bot der Abend noch die ein oder andere Überraschung - denn er war einer der wenigen Anwesenden, die nicht wussten, was an dem Abend passiert! Als dann gegen 20.00 Uhr der Musikzug des Reiter-Korps Jan von Werth in das Brauhaus einmarschierte, wurde Hans-Peter Fries gaaaaaanz klein ... denn der Musikzug hatte hochrangige Gäste im Schlepptau: Das Amazonenkorps Düsseldorf e. V. und das Dellbröcker Boore Schnäutzer-Ballett (mit "Pääd") zogen mit in den Saal ein - und Hans-Peter Fries schwante Böses!
Hatte er sich doch im Sommer einen Spaß erlaubt, und das Logo der III. Schwadron etwas verändert - anstatt des Kölner Stadtwappens prangte dort das Düsseldorfer Stadtwappen! Keiner der Reiterkollegen hatte es bemerkt, also musste Fries einen draufsetzen. "Da hat sich ein Reiterkorps aus Düsseldorf gemeldet! Die behaupten, sie haben an unserem Logo die älteren Rechte. Was sollen wir machen?" Erst ging man von einem verspäteten Aprilscherz der Düsseldorfer aus, doch dann wurde man streitlustig und wollte die Anwälte auf die so bösen Reiter aus der Altbierstadt loslassen. Doch da kam Entwarnung: Alles nur ein Scherz von Hans-Peter Fries!
Dies lies das Korps natürlich nicht auf sich sitzen - und heckte zusammen mit dem Amazonenkorps Düsseldorf e. V. die heutige Gegenaktion aus! Und die hatte es in sich: Die 1. Vorsitzende des Amazonenkorps, Astrid Brauckhoff, verdonnerte den Reiterschwadronsführer Hans-Peter Fries zur Teilnahme am Düsseldorfer Rosenmontagszug - auf dem "Pääd" des Dellbröcker Boore Schnäutzer-Ballett (Was haben die denn getan, dass die soooo eine Strafe bekommen?), auf dem Fries direkt mal Probesitzen durfte.
Na gut, die Strafe wurde dann - nicht auch zuletzt deshalb, weil sich das "Pääd" der Dellbröcker dann doch weigerte, in Düsseldorf mitzugehen - auf "Bützen der Düsseldorfer Amazonen" gemildert ... was wiederum die "Marie" des Dellbröcker Boore Schnäutzer-Ballett auf den Plan rief, sich unter die Düsseldorfer Damen zu mischen.
Übrigens: Den Düsseldorfer Amazonen schmeckte das Kölsch so gut, dass man bis zum späten Abend mit den Reitern des Reiterkorps Jan von Werth feierte. So konnten Kölner und Düsseldorferinnen gemeinsam das Restprogramm mit "De Knollis" (Albert Terfloth und Dieter Spies), der Showtanzgruppe "Limelights" aus Weiler in der Ebene (das liegt bei Zülpich am Rand der Eifel ...) und einem spontanen Gastauftritt des Refrather Dreigestirns erleben ...
Ach ja, bevor wir es vergessen: Entgegen der verbreiteten Abzockmentalität einiger Gastronomen im Kölner Karneval hat sich der Wirt des Brauhaus Schreckenskammer am heutigen Abend als echter Karnevalistenfreund geoutet ... der Kölschpreis wurde von den üblichen 1,40 € pro Glas auf 1,20 € pro Glas GESENKT! Und die 3 Liter Kölsch zum Selberzapfen aus der Zapfsäule wurden zum echten Schnäppchen - 15 Gläser Kölsch für 15,00 € ... dass man das noch Erleben darf! Alaaf!
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